Das Bild für diese Ausgabe hatte ich schon im Kopf als klar wurde, dass ich nach Berlin komme. Da gibt es zwei Ort die für mich mit dem Begriff Stille zusammenfallen.
Das eine ist der „Raum der Stille“ am Brandenburger Tor. Das andere ist das Holocaust Mahnmal.
Man kann über dieses Mahnmal denken was man möchte. Es mag abstrakt sein, ggf. vielleicht scheint es auch teuer, oder oder oder. Aber wer sich einmal direkt reingestellt hat, wer durch die Fluchten gelaufen ist, wer die Beklemmung, die Enge, das Grau gespürt hat, der bekommt vielleicht eine andere Meinung. Eine Meinung die nichts mit den Oberflächlichkeiten aus den rot-schwarzen Titelseiten der Boulevard-Presse zu tun hat. Den deren plakativen Sprüche über die Gestaltung, Aussage und Kosten dieses Platzes können leicht eine Gesellschaft spalten. Ein gefährlicher Spalt! Dies ist und bleibt unser (deutsches) Erbe, ein Erbe das wir nie vergessen dürfen!
Wenn ich in Berlin bin komme ich gerne hier vorbei. Vorbei um durch die Fluchten zu laufen. Um das Gefühl für ein Erbe aufzufrischen. Und um auch mit großer Freude zu sehe, dass internationale Schulklassen hier am Rande auf des Blöcken sitzen und über das Mahnmal, den Holocaust, zu diskutieren. Damit es keinen Spalt in der Gesellschaft mehr geben kann.
Auch wenn das Holocaust Mahnmal aktuell mal wieder in der (Boulevard-)Presse ist und der Spalt diesmal eher pragmatischer Natur ist. Aber auch der kann uns mal wieder spalten. Auch wenn der nur Peanuts kostet.