Wien, Wien nur du allein

Und Wien hat viele Gesichter. Wien bei Nacht. Wien historisch. Wien morbide.

Aufgefallen ist mir das schon auf dem Hinweg nach Wien, als ich in Pressbaum Zwischenstopp gemacht hatte und dort einen russischen Soldatenfriedhof aus dem Jahr 1945 gefunden habe. Etwas, was wir in Deutschland so nicht kennen. Ich jedenfalls nicht.

Zu Wien gehört der Zentralfriedhof genauso wie der Stephansdom. Und ich wollte schon immer mal zum Zentralfriedhof! Ohne jegliche Vorbereitung bin ich nach Wien gereist und ebenso ohne Vorbereitung zum Zentralfriedhof gefahren. Ich hatte bequeme Schuhe an.

Der Zentralfriedhof ist unglaublich. Groß, offen, frei, hell. Fast schon ein Park. Und Geschichte! Jede Sektion, jeder Grabstein. Jahreszahlen. Familiennamen. Ich bin jetzt nicht so der klassische „Friedhofsgänger“, ganz im Gegenteil – aber hier zu schlendern und zu schauen & staunen. Sehr bemerkenswert.

Übersichtskarte Wiener Zentralfriedhof
Übersichtskarte Wiener Zentralfriedhof
Friedhofskirche Wiener Zentralfriedhof
Friedhofskirche Wiener Zentralfriedhof

Besonders beeindruckend war der jüdische Teil des Zentralfriedhofs. Eine für mich ganz unbekannte Erfahrung. Auffällig natürlich: ab ca. 1940 gibt es hier nur noch wenige Gräber. Genozid.

Weiter zum buddhistischen Friedhofsbereich. Hinsetzen. Ruhe tanken. Gedanken schweifen lassen.

Der mormonische Teil des Zentralfriedhofs ist überschaubar. Sehr bemerkenswert ist hier die wirklich schöne Plastik.

Mormonischer Friedhof
Mormonischer Friedhof

Auch hier Kriegsgräber. Russen, Polen, Franzosen, NS-Opfer.

Kriegsgräber
Kriegsgräber
Kriegsgräber
Kriegsgräber

Ein besonders schwerer Gang war zu Babygruppe. Sternenkinder. Kinder die nur wenige Tage die Chance hatten bei Ihren Eltern zu sein. Wer Eltern gesunder Kinder ist muss hier erst mal tief durchatmen. Alle Gedenksteine sind liebevoll gestaltet. Viele Kuscheltiere und andere Kleinigkeiten für die Erinnerung. Bunt. Sehr bunt ist es hier. Und das macht diesen Bereich trotz dem besondern Hintergrund dann doch wieder zu einem sehr schönen Ort.

Babygruppe
Babygruppe
Babygruppe
Babygruppe

Auf dem Weg zum Ausgang bin ich dann noch durch den Park der Ruhe und Kraft gegangen. Einem neuen Park mit Kraftplätzen und sehr schönen Bereichen um zu verweilen, Gedanken schweifen zu lassen und zu meditieren. Sehr aussergewöhnlich.

Park der Ruhe und Kraft
Park der Ruhe und Kraft

Sicher für alle die Wien mehr als 1-2 Tage besuchen ein lohnenswerter Abstecher. Auch für alle, die mal ein Stück Wien ohne Touristen erleben möchten. Ein eher seltenes Glück.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar