Nein, damit ist nicht der Winter-Schluss-Verkauf von damalstm gemeint.
(Alle Boomer hätte ich damit erwischt! ;-p )
Hier geht es eher um unser „Winter-Sonnen-Vergnügen“. :-p
Wir hatten uns die Zeit zwischen Neujahr und Heilig-Drei-König vorgenommen, unser Wohnzimmer zu renovieren. Wir streichen, und der Experte legt neues Parkett – ein lange gehegter Wunsch. Und so kam es, dass wir am 6.1. in einem leeren Wohnzimmer saßen. So richtig leer-leer. Etwas ungemütlich, und daher haben wir uns aufgemacht, ein wenig Wintersonne zu suchen. Raus aus der trüben Suppe um München und etwas südlicher Schnee und Sonne genießen.

Nach etwas Suchen in Komoot haben wir eine kleine Runde entlang der Mangfall gefunden. Die Mangfall ist für München sehr wichtig – aus dem Mangfalltal bezieht die Stadt den Großteil ihres Trinkwassers. Die kleine Tour sollte uns entlang des kleinen Flusses führen. Die Erwartungshaltung: gute Wege und, gemäß Komoot, eine nette Stromschnelle. Sicherlich attraktive Motive zum Mitnehmen.

Wir trafen auf sehr malerische kleine Trampelpfade durch einen winterlichen Urwald entlang eines klaren, kleinen Flusses, der alle paar Meter von kleinen Zuflüssen aus dem Wald gespeist wurde. Eine wunderbare Wanderung, die abwechslungsreicher nicht sein konnte.

Die Sache mit den Bildern „mitnehmen“ war aber so eine Sache – unser 10-Jähriger hüpfte quietschvergnügt durch den Wald über die kleinen Zuflüsse, und auch meine Frau legte ein Tempo an den Tag, dass an entspanntes und bewusstes Fotografieren nicht wirklich zu denken war. Und wenn ich dann mal stehen geblieben bin, musste ich auch wieder schnell aufholen. Das Tempo hatte jetzt weniger mit meiner Fitness zu tun, als eher (auch) mit dem Termindruck zu unserem Vivaldi-Konzert im HP8.
Mal wieder war ich „nur“ mit der Fujifilm X100VI unterwegs, mal wieder nur mit JPEG-Rezept (TriX-400), mal wieder habe ich in Lightroom nur importiert und aussortiert.
Wenn ich noch vor ein paar Wochen mit der XPro3 auf dem Tollwood ausreichend Spaß hatte, so stelle ich mir nach so einem Tag mal wieder die Frage, ob ich die XPro3 „brauche“ und ob es nicht doch besser wäre, die XPro3 gegen eine XT5 oder XT50 einzutauschen. Am Ende bin ich dann vermutlich trotzdem nur mit der X100 unterwegs? Oder gebe ich die Wechselobjektive samt Kamera vielleicht sogar komplett ab?
Solche Gedanken sind nichts Neues und kommen in Zyklen immer wieder. Ich versuche mal, die Gedanken ziehen zu lassen. Vielleicht sollte ich mir einfach mal wieder ein Projekt suchen, bei dem ich mit 28/23/35 mm einfach nicht hinkomme und mal wieder im UWW- oder Tele-Bereich aktiv sein muss.
Aktuell fahre ich noch immer JPEG+RAW auf der Kamera und denke immer wieder: Naja, wenn es da mal ein besonderes Motiv gibt, dann kann ich das ja noch besonders entwickeln. Mache ich aber nicht (oder nur wirklich selten), und ein prima Beispiel ist dieses Bild:


Selbst wenn die Entwicklung zu dem krassen und sicherlich auffälligeren SW-Bild nur wenige Momente dauerte – mich überzeugt weder der Bildlook noch der Prozess. Auch wenn das Bild mit den krass harten Kontrasten bestimmt seine Liebhaber hat, werde ich wohl für eine lange Zeit im JPEG-Sumpf gefangen bleiben und mich über den geringen Aufwand bei der Aussortierung und Nachbearbeitung freuen.
Kommentare
Hi Oli,
das klingt auf jeden Fall sehr sehr schön… der Ausflug! Und die Bilder sind – wie zu erwarten einfach schön.
Ich kenne es, dass auf mich niemand Rücksicht nimmt, wenn ich fotografiere. Ich habe mittlerweile Glück, dass meine Herzallerliebste unsere Begleiter fotografiert, dann darf ich auch mal 3 Minuten stehen bleiben.
Übrigens mache ich gar keine RAW-Sicherungsbilder mehr und bin echt glücklich. Die auffälligere SW-Bearbeitung hätte ich vielleicht nicht hinbekommen, wobei ich dazu ein jpg-Rezept hätte…
Auf jeden Fall sehr schöne Bilder, von einem bestimmt wunderschönen Winterausflug.
Danke dir – von den RAWs kann ich mich noch nicht ganz verabschieden. Teilweise auch als Möglichkeit wirklich gute Familienbilder dann ohne JPEG Rezept (und Ehefrau-tauglich) normal zu entwickeln.
Hi Oli,
Wirklich tolle Bilder! Die „nur“ Kamera ist schon sehr fein und die Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen. Bei mir ist es bei der X-Pro 3 weniger mit solchen Gedanken, aber doch bei den verschiedenen Optiken, die sich „irgendwie“ angesammelt haben. Am Ende ist es doch fast immer das XF23 2.0 was drauf ist. Aber noch ist es so, dass ja mal was sein könnte…
Auch mit der JPG+RAW Einstellung sind wir gleich unterwegs – und ich bin dann noch so „blöd“, dass ich alles feinsäuberlich auf dem NAS ablege, sowohl JPG als auch RAW.
Bei deinem Beispielbild muss ich gestehen, dass mir das nachträglich bearbeitete etwas eher zusagt, da ich die harten Kontraste mag, aber(!): auch da könnte man ja einfach am Rezept tunen, damit das Ergebnis für den Fotografen selbst passt. Von daher denke ich mir: lass die RAWs doch einfach weg! Tja, und dann kommen einzelne Bilder, für die man extra losgezogen ist und bei der sich im Nachhinein zeigt, dass das ausgewählte Rezept doch nicht so gut passt. Hat man in Farbe fotografiert und möchte es schwarz-weiß haben geht es noch, andersrum leider nicht. Und diese einzelnen Bilder schüren dann Zweifel am „einfach weglassen“…
Ich denke ich habe noch einen Weg zu gehen um an den Punkt der Weisheit zu gelangen;)
Viele Grüße
Stefan
Hi Stefan, ja genau – manchmal sind solche besonderen Bilder dabei, da will man etwas mehr oder anderes als die JPEG Rezepte.
Ich bin sehr konsequent mit dem X-Button! Wenn ich mit dem Tag/der Session fertig bin, wird alles gelöscht was nicht bleibt! Sehr konsequent.
So bleiben am Ende des Jahres nur ca. 2.500 Bilder übrig. Vermutlich könnte ich noch straffer filtern.
Der Weg ist das Ziel! 😉