In der Folge 345 des Fotopodcasts ging es um „Third-Party-Lenses“, also um Sigma/Tamron/…-Objektive.

  • Wie gut sind diese im Vergleich?
  • Was können sie besser?
  • Wo gibt es Nischen?

Das sind alles gültige Fragen, und auch bekannte YouTuber entdecken besondere Brennweiten von Drittanbietern für ihre Einsatzzwecke. Alles valide.
Für mich persönlich gibt es jedoch noch andere wichtige Kriterien bei der Wahl meiner (Lieblings-)Linse: Optik und Haptik.

Es ist für mich nicht immer nachvollziehbar, wie man an ein kleines Designstück wie die XT-Serie, die XPro-Serie oder auch die XE-Serie von Fujifilm einfach einen schwarzen Plastikbecher schrauben kann.

New Kid in Town

Und das bezieht sich jetzt nicht nur auf die Optiken von verschiedenen Anbietern, sondern auch auf die (neuen) Objektive von Fujifilm!

“Das Auge isst mit”, sagt man so schön bei einem guten Essen.
Warum können die Hersteller von Kameras und Objektiven hier nicht auch ein wenig Aufwand investieren?

Fujicron 35/2 und 50/2

Gerade jetzt, wo die optische Qualität der Linsen von alternativen Anbietern gleichwertig oder teilweise sogar besser als die originalen Optiken der Kamerahersteller ist, muss man doch schauen, wo man sich differenziert.

Kameras sind ein hoch emotionales Thema (Nikon vs. Canon), ähnlich dem Auto in Deutschland – da liegt es doch nahe, dass man auch die emotionale Seite bedient.
Objektive mit Blendenringen, verdeckten Schaltern, Chrom-Applikationen, Retro-Charme, etc. – passend zur Kamera.

Fujicron 16/2.8

Hier scheint noch ein weites Feld und viele Möglichkeiten für die Hersteller zu sein – ich persönlich habe meine Wahl getroffen!

Bei Fujifilm bieten sich die Fujicron-Objektive an; diese sind oft optisch den neuen Objektiven gleichwertig und nur unwesentlich lichtschwächer. Zusammen mit einigen netten Streulichtblenden von Drittherstellern ergibt das für mich ein stimmiges Bild an meiner Kamera.

Und selbst das Brot-und-Butter-Zoom von Fujifilm, das 18-55 kann man mit Hilfe einer Streulichtblende irgendwie interessant machen.

Fujifilm XF 18-55/2.8-4

Das Tolle an diesem Thema ist: Jeder ist verschieden! Jeder hat einen anderen Geschmack. Jeder hat eine andere Toleranzschwelle!

Retro-Look

Und deshalb darf hier auch jeder das Glas an seine Kamera schrauben, das ihm am besten für seinen Fotoalltag taugt, oder wie Friedrich der II so schön formulierte: “Jeder soll nach seiner Fasson selig werden”.

P.S.: Die quadratischen Streulichtblenden für das 50/2 und 16/2.8 gibt es nicht in silber – die habe ich selbst lackiert. 😉

Kommentare

Hallo Oli,
ich überlege gerade, ob du ein Nerd oder ein Ästhet bist und entscheide mich für das zweite. An meinen Festbrennweiten habe ich ja auch die ästheischeren Sonnenblenden, die mir auch besser gefallen. Für mein geliebtes 16-55mm, 2.8 habe ich nur eine solche Sonneblende gefunden, die aber so kurz ist, dass sie weder als Sonnenblende noch als Schutz dient. Da bleibe ich doch lieber bei der “Tulpe”, also Praxis vor Ästhetik. Diese Sonneblende hat auch schon einiges abbekommen, das zeigen etliche Kratzer.An Fremdobjektiven hatte ich bisher nur eines, das aber schon rein optisch nicht zu meiner Fuji passte. Mir geht’s irgendwie doch zumindest in Ansätzen ähnlich wie dir. LG Wilfried

Lieber Wilfried,
ich hoffe, ich bin mehr Ästhet als Nerd 😀
In einem Punkt stimme ich dir vollkommen zu – die Streulichtblende hat mehrere Funktionen: Neben der Hoffnung zur Vermeidung von Orbs, sondern auch zum Schutz der Frontlinse! Am allerschönsten ist es dann, wenn irgendwie alles zusammenpasst. Technik und Emotionen.
lg, oli

Hi OLi,

super schönes Thema, bin bzgl. Streulichtblenden ähnlich gestrickt. Was ich mich allerdings frage: Ist das Lackieren von silber an der Innenseite der Linse eine gute Idee? Bzgl. Licht könnte ich mir vorstellen, das es außen silber und innen schwarz optimal wäre. Vielleicht kannst ja beizeiten mal deine Erfahrungen dazu mitteilen, fände ich interessant.
Freundliche Grüße, Dirk

Hallo Dirk,
DIESE Frage hab ich mir auch gestellt, und dann für mich wie folgt beantwortet:
Bei den Squarehoods für die X100 (23mm aka 35mm) ist die Innenseite auch silber und ich habe da bisher noch keine Probleme gehabt.
Daher war für mich das 35mm (aka 50mm) eigentlich stressfrei.
Beim 16mm (aka 24mm) wäre es eher ein Problem mit Reflektieren, wenn die Form wie beim 35er “geschlossen” wäre. So ist die Form ja offen und ich muss eh mit Reflektionen rechnen/arbeiten. Daher habe für eine komplett silberne Version entschieden.
Ich habe ein 90er bei dem ich die original Streulichtbelnde durch eine andere ersetzt habe und hier tatsächlich auch mit einer schwarzen Streulichtblende Probleme hatte.

Hallo Oli,
Sehr schöner Beitrag, den ich voll nachvollziehen kann – ich bin auch eindeutig der Ästhet…. Wobei für mich das ästhetischste Element die Fuji-Kameras selber sind, insbesondere die X-Pros und die X100-Serie. Bei mir geht der Sinn für Ästhetik so weit, dass ich über ein Jahr nicht zu Fuji gewechselt bin, obwohl ich die X100 super fand, aber das Vorführmodell so ein blödes Auslösegeräusch eingestellt hatte. Erst als ich begriffen habe, dass man es abschalten kann, hab ich sofort gekauft 🙂

Hallo Norbert – jetzt hast du mich wirklich zum Schmunzeln gebracht…
Tatsächlich ist es bei mir so, dass ich das (mechanische) Auslösegeräusch der XPro3 dem der X100V vorziehe. 😉
Ach ja – da gibt es ja noch Leica, die auch wunderschöne Kameras und Objektive bauen… aber das ist eine andere Geschichte in der fernen fernen Zukunft… 😉

Schreibe einen Kommentar