„12 gute Fotos im Jahr sind eine gute Ausbeute“
Ansel Adams https://de.wikipedia.org/wiki/Ansel_Adams#Zitate
Dieses Zitat wird Ansel Adams (1902-1984) zugeschrieben. Ich glaube er hat damit maßlos übertrieben.
Dieses Jahr hatte ich mit so viel Energie gestartet. Ich hatte mir von der Motivklingel Moni den „Mein Foto-Planer“ zu Weihnachten gewünscht. Die ersten 6 Monate war ich Tapfer. Vielleicht ein wenig zu überambitioniert. Dann wurde es knipsen. Aus diesem Jahr sind am Ende ca. 2.000 Bilder am Ende übriggeblieben, viele sind Familienfotos und daher werden diese hier nicht gezeigt. Sorry. Und nein – das wird hier kein „Das war 2020“ Rückblick auf mein Jahr. Ihr wart doch alle dabei in 2020, oder? Noch Fragen Kienzle? Nein, Hauser.
Wenn ich also nur die nicht-privaten Bilder so ansehe (die meisten Bilder sind ja eh schon hier auf dem Blog) und mir da mal die echten Rosinen rauspicke – dann wird es für mich schon ziemlich schwierig. Zu jedem Bild habe ich meine persönliche Geschichte, meinen persönlichen Kontext. Manche Bilder sind einfach nur „schön“ – aber ist es auch gut?
Frei nach Zurmühle zeigt jedes Bild 4 Seiten.
Auf die Form-Ebene gebe ich schon lange nicht mehr so viel Gewicht.
Was nützt ein Bild mit dem perfekten goldenen Schnitt oder das maximal buttrige Bokeh der Blende f1, wenn das Bild keine Aussage hat?
Die Erzähl Ebene ist schwierig – Bilder ohne Kontext haben es schwer. Ich mache viele Bilder die in einem Kontext, einer Geschichte, stehen.
Gefühle. Gefühle in einem Bild zu transportieren ist genauso schwierig wie eine Geschichte. Vor allem, weil jeder das gleiche Bild abhängig der persönlichen Geschichte anders interpretiert.
Erzählen also die Bilder eine Geschichte über mich? Die Ich-Ebene eines Bildes kann man nicht kaschieren. Ich kann zwar Bilder „wie Newton“ machen, aber ich mache nie ein identisches Bild. Also was sprechen die Bilder über mich?
Ganz klar kann man die X100 aus den Bildern sprechen hören. Die Reduktion auf 35mm (später 28mm), die Anwendung von #IShootJPEG, das Querformat. Es war eine sehr gute Wahl die Kamera mit dem „Fingersex“ ins Haus zu holen und sich mit ihr (und mir) zu beschäftigen. Ich kann beinahe auf die X-T3 verzichten. Besonders habe ich allerdings von der konsequenten Nutzung des JPG Formats und der damit zugehörigen Bildstile profitiert.
Ich hab mal versucht mich wirklich auf 12 Bilder aus 2020 zu beschränken. Die erste Auswahl wahren 90 Bilder. Ich musste mich entscheiden. Es war keine einfache – aber eine gute Übung.
Vielen Dank an Dich für deine Begleitung hier im Blog. Als „nur Leser“ und für die „Aktiven“ hier mit ihren Kommentaren. Insbesondere möchte ich mich bei Susanna, Stefan, Wilfried und Ivan für die fotografische Begleitung in diesem Jahr bedanken.
Nachtrag:
Zu jedem Bild gibt es einen Blogpost.
Zu jedem Blogpost eine Geschichte.
Zu jeder Geschichte gibt es ein Bild.
Viele Bilder sind auch in meinem Herzen.
So wie meine Frau, meine Kinder, meine Familie.
Kommentare
Seit ich weiß, dass Du diesen Beitrag schreiben wirst, hadere ich mir mir, ob ich es Dir gleichtun sollte. Ich habe viel fotografiert, dieses Jahr. Mehr als ich dachte. Wir haben auch viel erlebt und gesehen dieses Jahr. Mehr als ich dachte. Und gleichzeitig stellt sich die Frage der Relevanz dieses Jahr mit Wucht. So lange ich mich erinnern kann, hatten wir noch nie ein so monothematisches Jahr wie dieses. In allen Medien. Im geschäftlichen Diskurs und im privaten Gespräch. Persönlich, lokal, weltweit, es gab nur ein Thema. Habe ich dazu etwas beizutragen? Oder etwas entgegen zu setzen? Ich ringe noch ein bisschen weiter mit mir und sehe mir solange die Bilder an, die Du final ausgewählt hast. Es sind gleich mehrere dabei, die ich mag. Glückwunsch!
Vor weniger als einem Jahr waren wir ein Bier trinken. Kommt mir vor, als sei es vor Jahren gewesen. Das sollten wir 21 wiederholen, irgendwie. Das wäre doch ein Ziel.
Liebe
Lieber Stefan, ich würde deine Bilder aus 2020 liebend gerne sehen.
Spätestens beim nächsten Bier. Es muss ja nicht bis Post-Corona warten mit dem Bier – lass‘ uns einfach ein virtuelles Bierchen via Zoom trinken! 😉
lg, oli
Wow Oli, die Arbeit kann ich mir vorstellen. Das will ich mir nicht antun, auch wenn es spannend wäre. Auf jeden Fall sind das hervorragende Bilder in deiner Auswahl. Alles Gute noch zum neuen Jahr! Bleibt gesund! LG Wilfried
Lieber Wilfried, vielen Dank für die Wünsche zum neuen Jahr! Gesundheit ist gerade so das wichtigste was wir alle gebrauchen können. Gesundheit und Geduld! Vielen Dank für Feedback zu. meinen 2020er Bildern. Es war eine gute Übung. Sollte man öfters machen. lg, oli
Lieber Oli,
Deinen Blogpost kann ich gut nachvollziehen, die Fragen, die man sich stellt und ja, die Auswahl ist immer das schwierigste und geht nur in mehreren Schritten. Wobei manche Bilder sofort klar und eindeutig sind, oder?
Und nun fällt mir auf, dass Du gar nicht in meinem Adventskalenderverteiler bist. Jedes Jahr seit, ich glaube 2011, versende ich in der Vorweihnachtszeit per email jeden Morgen ein Foto (hast Du sicher im podcast schon mitbekommen) – und diese Fotos wollen ja auch immer ausgewählt werden. Auch bei mir aus 1000den im Jahr und natürlich auch da jede Menge privaten Fotos…
Wenn Du magst, nehme ich dich gerne auf in den Verteiler.
Für den Adventskalender läuft meine Suche nicht nach den 25-32 für mich besten Bildern (es gibt immer Totensonntag ein Ankündigungs- und Nachfrage-Bild und dann ab dem 1. Advent bis Heiligabend je ein Bild) ich muss gestehen, dass ich immer überlege, das ganze zu mixen, abwechslungsreich zu gestalten, dass jeden Tag etwas für den einen oder anderen Menschen dabei ist, was vllt eine Freude bereitet oder den Tag gut starten lässt. Da gibt es Menschen, die kein SW mögen, oder Makros lieben oder Landschaft schätzen…
und mir soll es auch gefallen… Die Jahre waren unterschiedlich mutig (also in meinem Mut den Empfängern der Bilder vllt auch mal was „spezielleres“ zuzumuten – habe mir dieses Jahr nämlich eine Rückschau auf die vergangenen Adventkalender und natürlich auch meine eigene Entwicklung gegönnt)
Aber so schwierig das vllt ist, es lohnt sich doch sehr, auf das vergangene Jahr auf diese Weise zurückzublicken und zu schätzen, was man gemacht hat und vllt nebenbei auch die eigenen Lieblinge wahrzunehmen 🙂
Besonders spannend finde ich eine Frage, die Du stellst – nach dem Selbst in den Bildern. Auf der Burg hatten wir in einem Kurs bei Nola mal nur einen halben Tag verbracht und trotzdem konnten alle Teilnehmer einander an den Bildern erkennen, ohne zu wissen, wer das jeweils gemacht hatte – das fand ich beeindruckend. Da ist auf jeden Fall Selbst in den Bildern!
Ich liebe im Podcast ja die Abteilung 4 Wochen Fotos der Hörer! Das ist so klasse zu sehen was und wie unsere Hörer sehen und Du und Deine Bilder sind immer eine spannende Bereicherung für den Podcast. Ich hoffe, dass wir uns in 2021 dann auch mal wieder live sehen und sprechen können. Nicht nur hier oder im slack – vllt auf der Burg oder vllt schaffen wir doch noch den workshop in Poing… Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie ein gutes und gesundes Jahr! Ich freu mich auf die kommenden Fotos, bis hoffentlich bald!
LGU